Das Forum schwingt wie ein Pendel zwischen der Säule des „nach außen Gehens“ in Form der Wissensvermittlung an die Gesellschaft und der Säule des „nach innen Gehens“ in Form der Schaffung sicherer Räume, in denen wir in uns selbst hineinschauen, unsere Schatten wahrnehmen und integrieren, hin und her.
Das Forum verbindet das Thema Trauma mit dem Thema soziale Gerechtigkeit und entwickelt eine kraftvolle Vision einer traumainformierten, gerechteren und friedlicheren Gesellschaft mit wirksamen Sozialsystemen.
...sind mächtige Antriebskräfte in uns, die dazu führen, dass wir Aspekte der Realität ignorieren, die unsere Aufmerksamkeit auf unseren eigenen inneren Schmerz lenken und unsere eigene Unvollkommenheit widerspiegeln. Um Scham zu vermeiden und unser Selbstbild zu erhalten, schaffen wir Geschichten über uns selbst und die Welt. Im Forum entdecken und hinterfragen wir diese Geschichten. Wir sind ehrlich zu uns selbst und anderen und behandeln uns von Anfang an liebevoll als verletzliche und unvollkommene Wesen. Aus dieser Ehrlichkeit und Transparenz ziehen wir unsere Stärke und begegnen der Außenwelt auf Augenhöhe.
Der zentrale Ausgangspunkt ist, sich auf die Perspektive der „Betroffenen“ durch die Unterstützungssysteme zu konzentrieren und den Prozess der Wissensgenerierung und -vermittlung nicht in einer „weißen“ gebildeten Mittelschicht-Blase stattfinden zu lassen. Wir sind uns der Begrenztheit unserer eigenen Perspektiven bewusst und versuchen, so viele gesellschaftliche Perspektiven wie möglich in das Forum zu integrieren.
Kontroverse Diskussionen und das Aufkommen intensiver Gefühle sind herzlich willkommen und Teil eines gesunden und lebendigen Energiekörpers. Machtkämpfe sind nicht Teil dieser gesunden Lebendigkeit. Das Streben nach Macht kann und sollte in einem sicheren Raum reflektiert und in Wachstum transformiert werden. Es ist jedoch nicht möglich, die Grundlagen des Forums während seiner Reise zu ändern. Wenn es interne Brüche mit dem Forum gibt, kann und wird es Abschiede und Wiedervereinigungen geben. Wer das Forum nicht unterstützen kann, kann für eine Weile einen anderen, eigenen Weg gehen, bis seine Seele sich wieder mit dem Forum verbinden kann.
Alles, was das Forum aufbaut, ist darauf ausgelegt, so skalierbar und wirksam wie möglich zu sein. Wissen über Trauma sollte an den Knotenpunkten mit der größten Reichweite in die Systeme eingespeist werden. Zu diesem Zweck werden politische und zivilgesellschaftliche Strukturen gezielt eingebunden. Lokale Gruppen arbeiten innerhalb ihres Einflussbereichs, nutzen die Bürgersprechstunden ihrer Vertreter und lokalen Vernetzungsstrukturen, um zentral gesteuerte Kampagnen zu fördern. Es entstehen Arbeitsgruppen und politische Allianzen. In den begleitenden Schulungen werden neben der kognitiven Ebene auch die Herzebene und die zelluläre Ebene angesprochen.
Unsere inneren Schattenanteile sind willkommen. Anstatt sie zu verbergen, bringen wir sie ans Licht und üben uns darin, sie liebevoll in unser Selbstbild zu integrieren. Nicht-transparente Schattenanteile sind gefährlich für das Forum, weil sie eine Traumaintegration verhindern. Wir werden unseren Ansprüchen oft nicht gerecht werden, weil dies unsere Entwicklung als Individuen und als Energiekörper nicht zulässt. Wir machen die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Realität transparent. Wir werden auch finanzielle Unterstützung erhalten, die mit ausbeuterischen kapitalistischen Mitteln generiert wurde. Auch die Schatten der uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel machen wir transparent.
Das Forum offenbart sich uns in unterschiedlichen Graden der Klarheit. Je klarer jemand das Forum sehen und fühlen kann, desto mehr Entscheidungsbefugnis hat diese Person. Das Forum ist flexibel und klar in seiner Arbeit. Es wird schnell wachsen. Die Langsamkeit basisdemokratischer Entscheidungsfindung ist in den ersten Jahren nicht für das Forum geeignet. Das 2-Säulen-Prinzip bietet sichere Räume für Langsamkeit, Pausen, Fühlen und Heilen.
Jedes Wesen kann und soll entsprechend seinen Fähigkeiten und Interessen zum Forum beitragen. Wo fühlen sich meine Seele und mein Körper am richtigen Ort. Wir hören in uns hinein, ins Universum und ins Leben, um zu hören, wozu wir berufen werden. Dies kann neue Handlungsfelder schaffen. Innerhalb und außerhalb des Forums.
Im Forum üben wir uns darin, uns mit unserem höheren Selbst zu verbinden. Frei von religiösen Dogmen etablieren wir eine spirituelle Praxis, die absolut freiwillig und auch für Atheisten angenehm ist.
Wir versuchen, die Arbeitsplätze an die individuellen Bedürfnisse des Nervensystems anzupassen und die Arbeitsbedingungen, einschließlich der Gehaltsstruktur, in einem gemeinsamen Prozess zu gestalten.
Unser Ziel ist es, einen Forschungsraum für nachhaltiges soziales Handeln und neue gesellschaftliche Strukturen zu eröffnen. Wir sehen die Notwendigkeit, zur Veränderung beizutragen, weil wir erkennen, dass ein nervensystemorientiertes und traumasensibles Leben und Arbeiten durch das derzeitige sozialökonomische und soziale System erschwert wird.